Christian Schober über das Ende der Arbeitsnomaden in der Logistik

In einem Blog geht es nicht um Empirie, sondern um das, was man „gefühlt“ erlebt. So auch in diesem Thema:

 

Der Fachkräftemangel (ein Schlagwort, das man schon kaum mehr hören kann) trifft – was nicht überraschend ist – nicht wenige Branchen/Berufe, sondern eher den überwiegenden Teil. So auch die Logistik und die Logistikberatung. 

Es ist schon schwierig überhaupt gute Logistiker zu bekommen (was „gut“ ist, müsste man außerdem definieren). Wenn es welche gibt, und die sich berufen fühlen, Ihr Wissen in die Beratungsbranche einzubringen, kommt die nächste Hürde. Beraten würden die Leute gerne, aber auch noch zur Arbeit reisen? 3 oder 4 Nächte weg? Von zu Hause? Von der Familie, von Hobby, Freundeskreis, Ehrenamt, Privatleben? „Gefühlt“ will das kaum mehr einer. Und je weiter weg die Dienstreisen führen, desto schwieriger ist es.

 

Was ergibt sich daraus? Die Nachfrage steigt und daher auch der Preis. Mittlerweile ist es so, dass Mitarbeiter teuer sind, weil Sie verfügbar sind – nicht weil sie gut sind! Bedeutet: trotz hoher Personalkosten noch keine hohe Qualität! Das ist die Umkehrung einer gewohnten Denkweise, in der man durch gute Bezahlung noch gute Arbeit erwarten konnte.

 

Und nun? Nichts! – Jammern hilft ja nicht, also weitermachen und weiter versuchen, die guten Köpfe zu bekommen. Jedoch: Beratung wird teurer und Reisen werden teurer, weil auch die Reisezeit bezahlt werden muss – denn Reisezeit ist Lebenszeit. Das zeigt die aktuelle Entwicklung all denen, die das bis dato nicht wussten oder verdrängt hatten.

 

Beste Grüße, Christian Schober 

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