„Harte Hunde“ und Sozialromantiker in der Beratung

Bildquelle: Fotolia
Bildquelle: Fotolia

Ein Beitrag von Christian Schober

 

Wenn Firmen Probleme haben oder besondere Herausforderungen anstehen, kommen oft neue Manager ins Haus, die mal richtig "aufräumen" sollen. Oder gleich Unternehmensberater. Obwohl ich – gefühlt – den Eindruck habe, dass es langsam besser wird, gibt es aber doch in der Presse eine Form der bewundernden Berichterstattung für diese harten Reorganisierer, die keinen Stein (und keine Stelle) auf dem (der) anderen lassen...

 

Die Begründung (also die Schuldigen) für den aktuellen Zustand des Unternehmens oder der fehlenden Zukunftsfähigkeit ist schnell gefunden: Oft liegt es am Personal; einmal an der Qualität und andererseits an der Menge und natürlich an den Kosten.

Bei unseren Logistikprojekten ist es nach unserem Erleben aber nicht so: Regelmäßig stoßen wir auf Belegschaften, die zwar schon den x-ten Geschäftsführer und das x-te Beratungsprojekt ertragen mussten, aber dennoch weiterhin ihre Leistungen bringen. Natürlich gibt es immer ein paar schwarze Schafe, aber der Großteil der Mitarbeiter ist auch nach häufigen Enttäuschungen trotzdem erneut bereit, sich einzubringen, damit "es besser wird". In unserer Vorgehensweise setzen wir in der Umsetzung der Verbesserungsprojekte grundsätzlich immer auf das vorhandene Personal – zumindest solange, bis uns das ein oder andere schwarze Schaf unbedingt das Gegenteil beweisen möchte (und nicht anders herum). Aber das sind wenige Ausnahmen.

Es gibt mittlerweile auch ein breites „Einsehen“ des Managements, dass ohne gute und motivierte Mitarbeiter kein Unternehmenserfolg möglich ist. Der Arbeitskräftemangel hilft natürlich, diese Einsicht zu befördern… (Ja, dieser „Druck“ ist trotzdem manchmal noch notwendig!)
 
Schon mancher hat mich wegen unserer Sicht auf die Menschen als Sozialromantiker (oder verkappter „Gewerkschafter“) bezeichnet – nur weil der Betreffende weder die Lust noch das Standing hatte, sich mit den Leuten auseinanderzusetzen. Austauschen (der Mitarbeiter) ist in der Tat einfacher anstatt sich mit den Mitarbeitern auszutauschen (am Ende haben die noch eine eigene Meinung!).
 
Aber ich bleibe dabei: Im Großen und Ganzen lohnt es sich, den Mitarbeitern zu vertrauen! Und es ist wie die Sache mit dem Wald: So wie man hineinruft,...

Viele Grüße aus München, Christian Schober

Kommentar schreiben

Kommentare: 0