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Sind Ihre Frachtkosten zu hoch? Christian Schober über die Sache mit den Ausschreibungen

Darf man einen Blog-Beitrag zweimal veröffentlichen? Ich denke ja, vor Allem wenn man damit zeigen kann, dass das Thema - in diesem Fall aus dem Jahr 2013 - nichts an Aktualität und Brisanz verloren hat! Die wenigen Ergänzungen im Text habe ich fett und kursiv markiert. Hier geht's los:

 

In den letzten Monaten überschlagen sich wieder diejenigen unternehmensnahen Dienstleister, die mit Hilfe Ihrer Software, Ihres IT-Portals, Ihrer Beratungskompetenz oder einer Kombination aus allen drei Dingen mit Hilfe eines entsprechendes Projektes Frachtkostenreduzierungen versprechen – und zwar erhebliche - gerade wegen Covid19!

 

Sowohl in den Produktbeschreibungen dieser Dienstleister als auch in den Medien wird der Erfolg einer Ausschreibung inzwischen automatisch unterstellt (was den Eindruck erweckt, dass alle Spediteure teure Abzocker seien und all diejenigen, die nicht ständig ausschreiben - gelinde gesagt - blöd wären) und als hervorragendes Mittel zu schnellen Kostensenkungen und somit Generierung von Liquidität gepriesen. Dabei wird oft auf riesige Anbieterdatenbanken („wir kennen den besten, weil billigsten, Spediteur für Sie“) enorme Erfahrungsschätze, in langen Jahren ermittelte Benchmark-Daten und andere technische Revolutionen im „unter Druck setzen“ von Speditionen verwiesen.

 

Ich könnte mich über diese Marktbegleiter lange schriftlich auslassen; allerdings hat mir eine Kennerin und Insiderin der Pressebranche durch die Blume mit auf den Weg gegeben, dass meine Blog-Beiträge zu lang wären! Das will ich gleich aufgreifen und fasse mich also kurz:

 

1. Eine Frachtausschreibung ist ein probates Mittel, Firmen, die sich noch nicht oft oder nicht regelmäßig mit dem Thema befasst haben, in die Lage zu versetzen, Kosten zu senken und auf weniger und ggf. bessere Dienstleister zu setzen – das ist ok! Auch kann es sein, dass Unternehmen in einer finanziellen Schieflage diese Potentiale schnell benötigen.

 

2. Unserer Erfahrung nach steckt das weit größere Einsparpotential aber in den vorgelagerten, internen Prozessen bei den Verladern. Deshalb handeln wir in unserer Beratung auch nach dem Motto: „Die günstigste Sendung ist diejenige, die gar nicht versandt wird!“. Oder zumindest in einem gut ausgelasteten LKW, als Normalfracht statt als Sondertransport, mit Rückladung statt One-Way oder als Seefracht statt Luftfracht. Wir empfehlen unseren Kunden außerdem sich selbst zu fragen, was sie im eigenen Unternehmen zur Senkung der Frachtkosten beitragen können. Und das ist nicht wenig!

 

3. Wir alle erwarten immer mehr von hochqualitativen Logistikanbietern, doch die Qualität (die Sie ja auch Ihrem Kunden versprechen) hat Ihren Preis. Hier besteht also kein Unterschied, ob man privat Lebensmittel einkauft oder Logistikdienstleistungen.

 

Und zum Schluss:

 

4. Ausschreibung ja, Marktpreise erreichen auch ja; erpresserische, einseitige „Verhandlungen“ (meist auch noch durch Branchenfremde) über den Preis, Auktionen und anderer Kokolores: Nein!

 

Als Verlader mit Selbstbewusstsein und Qualitätsanspruch, der diese Features auch den eigenen Kunden kommuniziert, sollten Sie sich einen Partner für Ihre Transportlogistik suchen, der nicht das Opfer von willkürlichen Preissenkungen geworden ist, sondern zu marktgerechten Konditionen gerne und engagiert mit Ihnen arbeiten und gemeinsam mit Ihnen Ihre Logistik  weiterentwickeln möchte.

 

Herzliche Grüße aus München, Ihr Christian Schober

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